«Yes, we can» – «ja, das können wir!» – der Wahlkampf-Slogan des früheren US-Präsidenten Barack Obama ging um die Welt und elektrisierte Millionen von Menschen. Konnte man wirklich etwas verändern, sich für die Lösung aktueller Probleme einsetzen, einen Beitrag leisten für Gerechtigkeit, Wohlstand, Frieden? «Yes, we can!»
Auch wenige Monate vor dem Ende seiner Amtszeit spürte man in einer Rede von Obama immer noch dieses innere Feuer, etwas zu bewegen: «Ich möchte nicht sagen müssen, dass ich es nicht versucht habe. Ich möchte nicht sagen müssen, dass wir zurückgeschreckt sind vor einer Herausforderung, weil sie schwierig war. Und dass wir ängstlich waren oder müde oder schon an das gedacht haben, was als Nächstes kommt – das Heute zählt.»
Man mag über Obama und seine Politik denken, was man will, aber mich begeistert bis heute diese positive Grundhaltung. Mich faszinieren Frauen und Männer, die auch in unserem Land mit einer anpackenden und optimistischen Art die anstehenden Herausforderungen angehen. Die in der Politik die wichtigen und brisanten Themen nicht vor sich herschieben, sondern mutig in Angriff nehmen: Pandemie, Klimawandel, Energiewende, Altersvorsorge, Zukunft in Europa, soziale Gerechtigkeit, Digitalisierung der Wirtschaft und viele andere. Bedenkenträgerinnen und Bedenkenträger haben wir in unserem Land genug, die uns erklären, weshalb wir etwas nicht tun können. Und die Probleme einfach aussitzen wollen, «weil es im Moment ja noch geht». «Yes, we can»-Menschen haben unser Land weitergebracht, haben Universitäten eingerichtet, Spitäler eröffnet, Eisenbahnlinien gebaut, Firmen gegründet, humanitäre und kirchliche Organisationen aufgebaut.
Die «Yes, we can»-Haltung ist nicht Politikerinnen und Pionieren vorbehalten. Wir alle können uns darin üben, mehr in dieser positiven und mutigen Grundhaltung zu leben. Ideen von uns selbst und anderen nicht sofort unter Bedenken zu begraben, sondern ihnen nachzugehen und auszuprobieren, was sich bewegen lässt. Ganz nach Obamas Haltung: «Ich möchte nicht sagen müssen, dass ich es nicht versucht habe. Ich möchte nicht sagen müssen, dass wir zurückgeschreckt sind vor einer Herausforderung, weil sie schwierig war.» Ich habe mir jedenfalls für 2022 vorgenommen, mich und andere mehr daran zu erinnern: «Yes, we can!»
Hanspeter Hugentobler, Kantonsrat und Schulpräsident/Gemeinderat (EVP), Pfäffikon ZH
(Dieser Beitrag erschien am 2. März 2022 in der Rubrik “Tribüne” im Zürcher Oberländer)
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