Haben Sie sich schon einmal überlegt, wie Sie in 10 Jahren Medien konsumieren werden? Über welchen Kanal hören Sie dann Radio, welches Angebot wird Ihnen Ihr Fernsehgerät bieten? Und: Lesen Sie Ihre Bücher, Monatsmagazine und Tageszeitungen dann nur noch auf Ihrem „elektronischen Begleitgerät“? Und auf welchem Weg werden Sie sich Informationen rund um Lebens-, Sinn- und Glaubensfragen beschaffen, die Sie bewegen?
Die Medienlandschaft verändert sich rasant. Die Auflagen der bezahlten Zeitungen sinken kontinuierlich, die Verlage reagieren mit Stellenabbau. Tagesaktuelle Informationen beziehen wir zunehmend über das Internet – und dies erst noch schneller und gratis. Doch die Erlöse der Internetwerbung kompensieren die Einnahmenausfälle der Zeitungsverlage bei weitem nicht. Die von den Zeitungsverlagen eingeführten sogenannten „Bezahlschranken“, die Internetinhalte kostenpflichtig machen sollen, werden vermutlich als erfolgloser Versuch, das Rad der Medienentwicklung zurück zu drehen, in die Geschichte eingehen. Auch an den elektronischen Massenmedien gehen die umwälzenden Veränderungen nicht spurlos vorbei. Neue Fernsehangebote von Kabel- und Telekom-Anbietern erlauben den Zuschauerinnen und Zuschauern, unabhängig vom vorgegebenen Programmablauf jederzeit die bevorzugten Sendungen anzuschauen. Und auch die Radiosender haben durch die Musik-Dienste des Internets Konkurrenz bekommen.
Vermutlich gibt es niemanden, der sicher voraussagen könnte, in welcher Situation sich die Medienlandschaft in 10 Jahren befinden wird. Klar ist aber: Die Inhalte werden in Zukunft noch entscheidender sein. Die Vielfalt der Kanäle wird weiter zunehmen. Die Medienkonsumenten interessiert nicht mehr, über welchen Kanal, in welchem Format, über welches Gerät sie Informationen bekommen. Aber sie wollen diese auf einfache Weise erhalten, da wo sie wollen (mobil, überall), wann sie wollen (immer, zu jeder Zeit) und wozu sie wollen (aktuell, zum gewünschten Thema). Klar ist auch: Waren noch vor wenigen Jahren textlastige Internetseiten mit kleinen Bildern gefragt, die sich schnell laden liessen, wollen moderne Medienkonsumenten multimediale Beiträge mit Text, Ton und Videos. Und während Medienunternehmen bis anhin als „Programmdirektoren“ vorgaben, zu welchem Thema man wann eine Sendung empfangen konnten, werden sie in Zukunft ihre Chancen als Inhaltsanbieter zu packen haben.
Das „Beziehungs-Radio“ hat Zukunft
Wenn wir die mögliche Entwicklung der einzelnen Medien noch etwas genauer anschauen, stellen wir fest, dass das Radio als ältestes Medium sich in den Turbulenzen der neuen Medienentwicklungen erstaunlich gut behauptet. Zwar sprechen die Medienexperten zur Zeit vor allem über die Chancen des Internets und der sozialen Medienplattformen wie Facebook, Twitter, Google+ & Co. Das überrascht nicht, denn alle Medien stehen ja vor der Herausforderung, die Chancen der neuen Medienkanäle gewinnbringend zu nutzen. Dennoch bleibt die Faszination Radio ungebrochen. Radio ist einfach, ehrlich, persönlich und begleitet uns durchs Leben.
Die weltweite bekannte Radioexpertin und Buchautorin Valerie Geller fasst ihre Empfehlungen an die Radiomacher zusammen mit: “Tell the truth, make it matter, never be boring” – „sag die Wahrheit, lass es bedeutsam sein, sei nie langweilig“. Sie plädiert für ein spannendes Radio, bei dem nur Menschen arbeiten, die begeistert sind von den Inhalten, die sie den Zuhörerinnen und Zuhörern bringen können. Und vor jeder Sendung sollten sich laut Valerie Geller alle Programmschaffenden die Frage stellen: “Weshalb müssen die Hörerinnen und Hörer das unbedingt hören?” Denn nur begeisterte Radiomacherinnen und Radiomacher machten spannendes Radio.
Radio hat auch in 10 Jahren noch eine wichtige Aufgabe, wenn es sich als “Beziehungsradio” versteht, bei dem das “du” der Zuhörerin und des Zuhörers im Mittelpunkt steht, nicht das “Ich” oder “Wir” der Sendungsmacher. Wenn Radiomacherinnen und Radiomacher Geschichten erzählen, visuell erzählen, mit gesundem Humor, Beziehungen zum Menschen bauen, und die Interaktivität massiv steigern, dann bleibt Radio auch in Zukunft der beste mediale Lebensbegleiter der Menschen durch ihren herausfordernden Alltag. Deshalb investieren ERF Medien Schweiz auch weiterhin stark in den Radiobereich. Denn wir wollen das „Beziehungs-Radio“ nutzen, um möglichst viele Menschen mit dem christlichen Glauben in Kontakt zu bringen und sie im Alltag mit vertiefenden Sendungen zu begleiten.
Fernsehen bringt Emotionen pur
Wenn ich jüngere Menschen zu ihrem Internetverhalten befrage, dann höre ich immer wieder Rückmeldungen über Internetseiten wie: „Da fehlt das Video!“ oder „Soviel Text, hat’s hier kein Filmchen?!“ Und obwohl junge Menschen sehr viel Zeit im Internet verbringen, sind sie auch häufige Konsumenten klassischer Fernsehsendungen. Die unterschiedlichsten Varianten von Casting-Shows locken weltweit Millionen von Jugendlichen vor die Bildschirme. Fernsehen ist voller Emotionen, zeigt Gefühle, Menschen, und man hat den Eindruck „live“ dabei zu sein. Medienfachleute bringen es auf den Punkt: “Video is King!” – bewegte Bilder sind die Königskategorie der Medien. Kein anderes Medium hat so grosse Chancen, mit Bild, Bewegung und Ton Emotionen auszulösen. Und auch kein anderes Medium passt so gut zu den neuen Möglichkeiten des Internets und der sozialen Medien.
Andererseits ist die TV-Welt im Umbruch: Es gibt keine Programme für das sogenannte “breite Publikum” mehr, die Zeiten von “one size fits all” sind vorbei. Symptomatisch für das Ende des Zeitalters der „grossen Samstagabendkiste“, zu der sich ganze Familien vor dem Fernseher versammelten, ist die Einstellung von „Wetten dass“, Europas grösster Fernsehshow Ende 2014.
Für jede Zielgruppe müssen andere Fernsehformate produziert werden. Die Sendungsmacher müssen sich klar werden, mit welchem Programm über welchen Kanal sie welches Publikums-Segment erreichen wollen. Fernsehen muss konsequent interaktiv werden – Fernsehausstrahlung sind keine Einbahnstrassen mehr. Bereits 50% der Schweizerinnen und Schweizer leben mit dem „second Screen“, nutzen also beim Fernsehschauen parallel ein zweites Gerät (Handy, Tablet, Laptop). Damit wird der Monolog der Fernsehsendung immer mehr zur echten Konversation. Das bedingt aber, dass Webseite, social Media-Auftritte und second Screen-Angebote bereits bei der Planung jeder Fernsehsendung dazu gehören. Zudem werden auch Fernsehsendungen immer mehr auf mobilen Geräten angeschaut. Neue TV-Angebote müssen daher primär auf die Nutzung mit mobilen Geräten hin entworfen werden. Zudem sind noch mehr kurze und kürzeste Videoclips gefragt, die man auf Facebook, Youtube etc. stellen und seinen Freunden weiterempfehlen kann. Mehr Videomaterial zu produzieren, in denen wir einzelne Facetten der Guten Nachricht kommunizieren, ist Teil unserer Zukunftsstrategie als ERF Medien. Eine Strategie, die wir nun dank der neuen Möglichkeiten des Multimedia-Studios umsetzen können.
Das Internet ist immer und überall da
Das Internet hat in den letzten Jahren die gesamte Medienlandschaft auf den Kopf gestellt. Gaben früher Radio- und Fernsehsender vor, wann man welche Sendung zu welchem Thema schauen konnte, ist heute das Gegenteil der Fall. Menschen gehen auf das Internet, geben ihren Suchbegriff ein und finden die Inhalte zum Stichwort. Für die Medien heisst das vor allem zwei Dinge: Sie müssen gute Inhalte haben und die Inhalte müssen im Internet gut auffindbar sein.
Unter „guten Inhalten“ verstehen die Internetbesucherinnen und –besucher Inhalte, die wirklich zu ihren eingegebenen Stichworten passen und auf ihre Fragen relevante und kompetente Antworten geben. Geschätzt werden insbesondere auch multimediale Angebote – also Webseiten, die Text, Ton und Video zum Thema anbieten. Deshalb haben die Medienunternehmen heute die Herausforderung, dass sie ihre Kräfte bündeln und die verschiedenen Medien zusammenführen und in einen attraktiven Internetauftritt integrieren. Dazu müssen sie Vision, Ziel und Strategie des Internetauftrittes klären und dann alle Inhalte darauf ausrichten. Auch für Internetseiten wird immer mehr gelten, dass es keine “one size fits all”-Webseiten mehr gibt. Im Gegenteil: Für verschiedene Zielgruppen und Bedürfnisse müssen auch verschiedene “Besucherwege” eingerichtet werden, es braucht unterschiedlich gestaltete Einstiegsseiten oder noch besser verschiedene eigenständige Webseiten. Und was für Radio und Fernsehen stimmt, gilt für das Internet erst recht: Interaktivität ist alles! Wenn die Internetseite steht, ist die Arbeit nicht getan: Nun beginnt der Prozess, mit den Besucherinnen und Besuchern des Internetauftrittes eine Beziehung aufzubauen. Je einfacher wir es mit einer guten Webseitengestaltung und einfachen Abläufen unserem Internet-Publikum machen, mit uns in Verbindung zu treten, umso besser können Kontakte geknüpft werden.
A propos „gute Auffindbarkeit im Internet“: Die eigenen Inhalte auf dem Internet so zu präsentieren, dass diese auch von Suchmaschinen einfach gefunden werden, wird für Medienunternehmen je länger je wichtiger. Dazu lohnt es sich, sich mit den Eigenheiten der Suchmaschinen vertraut zu machen oder einen entsprechenden Spezialisten zu engagieren. Umgekehrt können Medien aufgrund der Eingaben und Reaktionen der Menschen im Internet auch herausfinden, nach welchen Themen das Publikum überhaupt sucht und was seine Bedürfnisse wirklich sind.
Für ERF Medien ist das Internet eine grosse Chance, die wertvollen Inhalte aus ihren Radio- und Fernsehsendungen weiter zu verbreiten. Sendungen verschwinden so nach der ein- oder mehrmaligen Ausstrahlung nicht, sondern sind selbst nach Jahren noch über unser Internet-Medienportal abrufbar; und dies rund um die Uhr, genau dann, wenn ein Mensch Fragen zu einem Thema hat, das ihn bewegt. Gute Nachricht massgeschneidert in jedem Haushalt auf jedem PC und Smartphone – 7×24 Stunden pro Woche!
Soziale Medien machen Freunde zu Freunden
“Wir vergessen oft, dass soziale Medien sozial sind” – diese Aussage eines Medienkollegen hat es in sich. Bestimmt waren Sie bei den ersten Schritten mit Facebook auch etwas irritiert, dass man da selbst flüchtige Bekannte als „Freunde“ akzeptieren muss, damit die gegenseitige Verbindung auf der sozialen Plattform klappt. Und doch stimmt es: Bei Facebook, Google+ & Co geht es nicht darum, dass Firmen möglichst viele Werbebotschaften absetzen können. Nein, in den sozialen Medien geht es um Beziehungen zwischen Menschen, zum Beispiel zwischen Menschen im Publikum und Menschen beim Medienunternehmen.
Dabei werden soziale Medien immer mehr zum wichtigsten Faktor für die Bekanntheit aller übrigen Medien. Medienunternehmen müssen in den sozialen Medienauftritten zuverlässige Partner ihres Publikums sein, die für sie da sind, ihnen Hoffnung geben, auf sie eingehen, ehrlich und authentisch sind. Wer mit Liebe und Begeisterung in den sozialen Medien auf die Menschen eingeht, kann eine starke Beziehung zum Publikum aufbauen, in der auch wieder viel zurückkommt. Als ERF Medien erleben wir immer wieder, wie gerade auch dank der sozialen Medienplattformen Menschen mit uns in Kontakt kommen, uns kennenlernen und unsere Inhalte ihren Freunden weiter empfehlen. So erreichen unsere Radio- und Fernsehbeiträge Menschen, die sonst nie auf unsere Inhalte gestossen wären – und sie entdecken unsere Sendungen erst noch mit einer Empfehlung eines guten Freundes oder einer guten Freundin. Und schon manch ein Facebook-„Freund“ wurde mit der Zeit nicht nur ein Freund der Arbeit von ERF Medien, sondern hat dank den Inputs unserer Sendungen Jesus Christus als Freund fürs Leben entdeckt.
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