Die Jugendlichen in der Schweiz sind fit mit den neuen Medien. Das zeigt die JAMES-Studie, die alle zwei Jahre mehr als 1000 Jugendliche in der Schweiz zu ihrem Medienverhalten befragt. Fast alle Jugendlichen verfügen über Computer, Handy, TV und Internetzugang.
Hoch im Kurs bei den jungen Menschen zwischen 12 und 19 Jahren ist vor allem das Handy. 95% der Befragten haben ein eigenes Handy – 79% von ihnen haben ein Smartphone.Smartphones sind für Jugendliche zur digitalen Kommunikationszentrale geworden: Sie versenden Kurzmitteilungen und Bilder, knipsen Fotos, hören Musik, surfen im Internet, spielen Games, rufen soziale Netzwerke ab, lesen Emails oder stellen einfach nur den Wecker. Entsprechend sieht die Mediennutzung der 12- bis 19-Jährigen aus: 85% nutzen täglich ihr Handy, 70% sind jeden Tag im Internet und 60% hören Musik als MP3-Datei. Fernsehen schauen jeden Tag 42% der Jugendlichen, Radiohören ist bei 30% angesagt. Jugendliche in Städten hören übrigens deutlich häufiger Radio als auf dem Land. Und während jüngere Jugendliche öfter Bücher lesen, nutzen ältere Jugendliche häufiger Handy, Internet und Tageszeitungen.
Die JAMES-Studie 2012 gibt auch Antwort auf die Frage, wie lange die Jugendlichen in der Schweiz durchschnittlich Medien nutzen: Insgesamt liegt die tägliche Mediennutzungszeit unter der Woche bei 2 Stunden und 8 Minuten, am Wochenende und während den Ferien beträgt sie 3 Stunden und 3 Minuten. Diese Mediennutzungsdauer hat sich seit 2010 nicht verändert. Bei den sozialen Netzwerken bleibt Facebook der einsame Spitzenreiter; der vielbeschworene Rückgang der Beliebtheit von Facebook bei Jugendlichen lässt sich durch die Zahlen nicht belegen, im Gegenteil: Gegenüber 2010 ist Facebook bei Schweizer Jugendlichen sogar noch beliebter geworden – 75% von ihnen haben ein eigenes Facebook-Profil, während Twitter, Google+ und Netlog nur je rund auf 10% kommen. Die Kommunikation ist auch in den sozialen Medien der Top-Favorit unter den Jugendlichen: 86% nutzen Facebook & Co für’s Chatten, 73% für das Senden von Nachrichten.
Jugendliche pflegen ihre Kontakte über die digitalen Medien, vernachlässigen aber auch Begegnungen in der non-medialen Welt nicht. So zeigt die Erhebung über die jugendlichen Freizeitaktivitäten insgesamt, dass in der Rangliste der häufigsten Aktivitäten direkt nach der Handy- und Internetnutzung und dem Musikhören das Treffen von Freunden folgt.
Mein Fazit: Die meisten Jugendlichen in der Schweiz gehen zunehmend selbstverständlich und gekonnt mit den neuen Medien um. Sie nutzen diese nicht nur für Schule, Arbeit und Unterhaltung, sondern auch, um – in und ausserhalb der digitalen Welt – gemeinsam mit ihren Mitmenschen unterwegs zu sein.
Die Studie im Detail finden Sie unter: http://www.psychologie.zhaw.ch/de/psychologie/forschung-und-entwicklung/medienpsychologie/medienumgang-von-kindern-und-jugendlichen/james.html
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