„Ich suche nach Talenten, nicht nach Heiligen“

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„Ich suche nach Talenten, nicht nach Heiligen“, meint EU-Kommissarin Neelie Kroes und stellt Karl-Theodor Guttenberg als Berater bei ihrem Engagement für die Internetfreiheit an. Ein mutiges Beispiel für eine gnädige Politikerin, die einem Menschen eine zweite Chance gibt und keine Angst vor den hämischen Kommentaren hat. Denn diese sind ihr gewiss: Die Wahl des „entlarvten Plagiators“ habe zu einem „PR-Desaster“ der EU-Kommissarin geführt, schreibt der Tagi-Journalist. Die EU-Kommissarin meint zur Kritik treffend, sie habe selber mehr gelernt aus ihren Fehlern als aus ihren Erfolgen.

Es ist ein seltsames Phänomen, das sich heute zunehmender Beliebtheit erfreut: Das Politiker-Bashing. Erst feiern die Medien einzelne Politiker als Superstars und lassen die Beliebtheitswerte und Promi-Reportagen nur so explodieren – und Abertausende sind begeistert. Macht ein politischer Superstar dann einen Fehler, wird er ebenso engagiert demontiert und in seiner politischen und oft auch wirtschaftlichen und privaten Existenz zerstört – und wiederum sind Abertausende empört, was sich dieser Politiker leistet. Dabei gehört es zur täglichen Realität aller Menschen, dass wir Fehler machen, Fehler eingestehen und – hoffentlich ! – Vergebung und Gnade erfahren. Und wohl uns, wenn wir dann auch eine Chefin oder einen Chef haben, die uns eine zweite Chance geben, weil sie eine Ahnung davon haben, dass nur Menschen, die nichts bewegen, keine Fehler machen…

Ein Gedanke zu „„Ich suche nach Talenten, nicht nach Heiligen“

  1. wer hat nicht schon in seinem privaten Leben oder seiner beruflichen Karriere eine, oder vielleicht auch mehrere Lügen in die Welt gesetzt, um eventuell weiterzukommen/aufzusteigen, oder ganz einfach aus einer total verworrenen Situation herauszukommen (man glaubte es wenigstens, dass es damit getan sein könnte); mir persönlich – und darüber bin ich ganz und gar nicht stolz – ist dies geschehen (besser müsste ich sagen: ich habe zu diesem Mittel gegriffen); beruflich musste ich es sehr teuer bezahlen; ich darf aber heute – am 22. Februar 2012 – auch mit Freude sagen, ich habe eine 2. Chance erhalten! So ist eben Seine Gnade; da wird nicht unser kümmerlicher von Menschenhand geschaffene Massstab angewendet, sondern Sein unendlich gütiger Massstab!

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