Stille Nacht?

christmas fisheye
Image by john curley via Flickr

Es war während einer Besprechung. Mitten im Gespräch klingelt das Telefon. Mein Gesprächspartner greift zum Hörer. Bevor er abhebt, sagt er: „Ich nehme das Telefon schnell“. Während er telefoniert, habe ich Zeit zum Überlegen: Ist der Anrufer meinem Gesprächspartner wichtiger als ich? Wieso sagt er ihm nicht einfach: Bitte rufe später nochmals an, ich bin gerade besetzt?

Mittlerweile habe ich bei mir selber entdeckt, wie oft ich im Zeitdruck versuche, mehrere Dinge parallel zu erledigen. Ich treffe mich mit einem Freund zu einem gemütlichen Abend in der Pizzeria – und lege als erstes mein Handy auf den Tisch. Damit signalisiere ich eigentlich: Du bist mir wichtig, aber vielleicht ruft eine wichtigere Person an.
Meine Frau erzählt mir am Abend von einem Erlebnis, das sie heute gemacht hat – ich höre zwar zu, muss aber parallel „nur noch rasch“ die Installation einen neuen Programmes auf dem Computer überwachen.
Wir fahren in den Ferien bei schönstem Wetter mit der Gornergratbahn bergwärts und haben einen grandiosen Blick aufs Matterhorn – und ich habe nichts Gescheiteres zu tun, als auf meinem Handy schnell die Nachrichten vom Büro, von zu Hause und von Facebook abzurufen…

Für die kommende Weihnachtszeit habe ich mir etwas vorgenommen: Ich will mir bewusst Zeiten einplanen, in denen ich definitiv „offline“ bin. Zeiten, in denen ich den Menschen, die mir wichtig sind, ungeteilte Aufmerksamkeit schenke. Und Zeiten, in denen mir Gott ganz neu bewusst machen kann, dass er mich und meine Mitmenschen grenzenlos liebt.

Wie geht ihr mit eure elektronischen Begleitern im Alltag um – habt ihr euch für die kommende Weihnachtszeit “offline-Zeiten” vorgenommen?

Kommentar verfassen