Mach’ mal Pause vor dem Schlafengehen!

MuedigkeitRund die Hälfte der Schweizer Jugendlichen fühlt sich unter der Woche nicht oder eher nicht erholt. Das hält der JAMESfocus-Bericht der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW fest. Im Rahmen der JAMES-Studie werden Jugendliche im Alter von12 bis 19 Jahren über ihr Medienverhalten befragt – und aktuell wurde nun der Zusammenhang zwischen der Mediennutzung und der Schlafqualität untersucht.

Schlafmangel kann ganz verschiedene Ursachen haben – gerade bei Jugendlichen. In der Pubertät kommt es bei Jugendlichen zu einer Verschiebung der Schlafphase – sie sind abends länger wach. Im Gegensatz dazu beginnt der Unterricht in den weiterführenden Schulen oft sehr früh; dazu kommt Leistungsdruck, Anforderungen des sozialen Umfeldes und des Lehrbetriebs.

Seit einigen Jahren fällt auch die zunehmende Verbreitung von mobilen Kommunikationsgeräten bei Jugendlichen ins Gewicht. 98% der Jugendlichen haben ein Handy, 76% einen Computer und Laptop und 29% ein Tablet – Geräte, die problemlos auch abends vor dem Einschlafen im Zimmer genutzt werden können.

Untersuchungen stellen nun fest, dass die Mediennutzung den Schlafbeginn nach hinten verlagern kann. Videos und TV-Sendungen können im Internet zeitversetzt konsumiert werden, nach dem Versenden von Chat-Nachrichten bleiben Jugendliche auch spät nachts noch «auf Empfang», um die Antworten ihrer Kolleginnen und Kollegen nicht zu verpassen. Eine direkte Nutzung von Medien vor dem Zubettgehen kann hellwach machen und dadurch das Einschlafen erschweren. Zudem gibt es Hinweise, dass das helle Licht und die Blaulichtanteile der LED-Bildschirm-Hintergrundbeleuchtungen von Fernsehern, Computern, Laptops oder Smartphones aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit dem Tageslicht unser Gehirn zur Annahme verleiten, dass es noch Tag sei und dass das schläfrig machende Hormon Melatonin noch nicht ausgeschüttet werden soll.

Der JAMESfocus-Bericht hält denn auch Tipps für Eltern und Schule bereit – Tipps, die durchaus auch uns erwachsenen Vorbildern zu besserem Schlaf verhelfen können…:

1) Mediennutzung vor dem zu Bett gehen überprüfen
Die Ausschüttung des schlafanstossenden Hormons Melatonin wird durch die Blaulicht-Anteile der Bildschirme verzögert. Deshalb eine einstündige Bildschirmpause vor dem zu Bett gehen einhalten.

2) Geräte ausschalten
Für einen ungestörten Schlaf sollten mobile Geräte ausgeschaltet oder in den Flugmodus (ohne WLAN) gestellt werden.

3) Handy nicht als Wecker benutzen
Anstelle des Handys einen herkömmlichen Wecker verwenden und das Handy vom Nachttisch verbannen – so gibt es auch keinen Grund, das Gerät ins Zimmer zu nehmen.

4) Konzentrationsfähigkeit
Bei Schülerinnen und Schülern, die während des Unterrichts unkonzentriert oder schläfrig sind, sollte der Medienkonsum – insbesondere in den Abendstunden – thematisiert werden.

Den JAMESfocus-Bericht 2015 der ZHAW finden Sie unter:
http://www.zhaw.ch/psychologie/jamesfocus

 

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