Erschwingliche Fachhochschulbildung für alle

Die meisten von uns in diesem Saal sind sich vermutlich einig: Die Angebote der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) zur künstlerischen Vorbildung haben sich in den letzten Jahren sehr bewährt. Sie sollen nun mit der heutigen Vorlage im Fachhochschulgesetz verankert werden. Dadurch ist auch die künftige Durchführung dieser wichtigen Vorkurse gewährleistet. Die EVP-Fraktion teilt diese Einschätzung und unterstützt das geplante Vorgehen.

Doch bei der Ausarbeitung dieser an sich guten Vorlage blieb man auf halbem Weg stehen: Obwohl die Vorkurse nun auch gesetzlich als offizielles Fachhochschulangebot verankert werden, verzichtet man nicht darauf, die exorbitanten Kurskosten von bis zu 14’000 Franken pro Studentin und Student und Jahr zu erheben. Einmal mehr eine gute Idee für die Bildung – die auf dem Altar der Kostenneutralität geopfert wird!

Meine Damen und Herren: Das kann doch nicht sein: Ein Vorkurs nur für vermögende Studierende (resp. Studierende mit vermögenden Eltern) – in unserem kantonalen Hochschulwesen – ist Ihnen damit ehrlich ernst?

Schauen wir die Sache doch ganz nüchtern an: Unsere ZHdK-Studiengänge sind auf hohem Niveau – darauf sind wir stolz! Aber das bringt mit sich, dass die ZHdK-Studiengänge – im Unterschied zu den anderen Hochschulen – nicht an die Sek II-Stufe anschlussfähig sind. Im Klartext: Wenn Sie meinen, nach der Matura einfach an die ZHdK studieren zu gehen, dann werden sie da kläglich scheitern, schon am Numerus Clausus oder spätestens im Studium. Genau deshalb wurden die Vorkurse geschaffen: Zur Vorbereitung auf das Studium. Diese Kurse sind eine gute Sache, aber faktisch werden Sie zum Besuch dieser Vorbereitungskurse gezwungen, wenn sie das reguläre Studium machen wollen. Und wenn Sie nun für diese Kurse Gebühren bis 14’000 Franken verlangen, dann schliessen Sie manche künstlerisch begabten jungen Menschen aus finanziell bescheidenen Verhältnissen vom Studium aus.

Das findet die EVP-Fraktion skandalös und stellt einen massiven Verstoss gegen die Chancengleichheit dar. Es ist unhaltbar, wenn so eine staatliche Fachhochschule nur vermögenden Studierenden offensteht. Wir beantragen daher, dass dieser Systemfehler zu beheben ist, indem die Gebühren für den Vorkurs der Höhe der regulären Studiengebühren der Fachhochschule angepasst werden. Die daraus entstehenden Mindereinnahmen von 1,5 Mio CHF pro Jahr für alle Vorkurse sind ein kleiner Preis für eine deutlich bessere Chancengleichheit der ZHdK-Studiengänge.

Meine Damen und Herren: Helfen Sie mit, dass begabte junge Menschen auch aus finanziell bescheidenen Verhältnissen ein Studium an der ZHdK aufnehmen und ihre Talente entfalten können – und stimmen Sie unserem Antrag für faire Studiengebühren zu!

Votum in der Kantonsratssitzung vom 27.8.18 von EVP-Kantonsrat Hanspeter Hugentobler

Unter Medienberichte können Sie nachlesen, was die Presse über meine Voten und Vorstösse berichtet.

Weitere Infos zu meinen Vorstössen im Kantonsrat finden Sie unter: Kantonsrat Zürich | Mitglieder | Hanspeter Hugentobler (zh.ch)

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