«Per aspera ad astra»

Abraham Lincoln

In der gegenwärtigen Krisenzeit kommt mir immer mal wieder die lateinische Redewendung «Per aspera ad astra» in den Sinn. Sie bedeutet so viel wie «über raue Wege gelangt man zu den Sternen». In der Tat sind es oft die schwierigen Wege, die einem stärker machen und weiterbringen, auch wenn sich das in der Krise nicht so anfühlt.

Abraham Lincoln hat diese Redewendung in seinem Leben durchbuchstabiert. Er ist bekannt als einer der bedeutendsten Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, der die Sklaverei abschaffte, trotz eines Bürgerkrieges die Wiederherstellung des Staatenbundes erreichte und den Weg zur modernen USA ebnete. Doch haben Sie gewusst, wie viele persönliche Rückschläge Lincoln in seinem Leben durchmachte?

Abraham Lincoln kam 1809 auf die Welt und verlor im Alter von 9 Jahren seine Mutter, mit 19 Jahren seine Schwester. 1831 verlor er seinen Job, im folgenden Jahr kandidierte er erfolglos für das Parlament von Illinois, 1833 hatte er seinen zweiten geschäftlichen Misserfolg. 1835 musste er den Tod seiner Geliebten verkraften. Mit 27 Jahren erlitt er einen Nervenzusammenbruch und verlor zwei Jahre später seinen nächsten Wahlkampf. Zwei seiner vier Söhne starben im Kindesalter. Weitere politische Niederlagen auf nationaler Ebene folgten: 1843 und 1848 bei den Kongresswahlen, 1855 und 1858 bei den Senatswahlen und 1856 kandidierte er erfolglos als US-Vizepräsident. Am 6. November 1860 wurde Abraham Lincoln als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt.
Wir erleben alle eine schwierige Zeit – wir sind herausgefordert durch Situationen, die wir noch nie erlebt haben. Begriffe wie «Absage», «Annulation» und «Abbau» prägen unser Privat- und
Wirtschaftsleben. Und manch einer droht in diesen Tagen mit seinem Projekt oder Unternehmen gar zu scheitern.
Das Beispiel von Abraham Lincoln macht Mut: Krisen, Niederlagen und Scheitern sind nicht das Ende – sondern der Anfang von etwas Neuem. Es gilt, nicht am Boden liegen zu bleiben, sondern sich aufzurappeln, die richtigen Schlüsse zu ziehen und neu anzufangen. Oft bringen es gerade diejenigen weit, die aus Krisen gelernt haben. Und ich bin überzeugt: Wir kommen als Gesellschaft weiter, wenn wir Scheitern als Chance sehen – und wenn wir Gescheiterte nicht verachten, sondern ihnen Mut machen, aufzustehen und weiterzugehen.

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