Wie wirken sich die kantonalen Sparmassnahmen auf die Kantonsschulen aus?

Im Rahmen des kantonalen Sparpakets «Leistungsüberprüfung 16» wurden auch die finanziellen Mittel der Kantonsschulen gekürzt. Rückmeldungen aus verschiedenen Kantonsschulen lassen vermuten, dass die neuen finanziellen Vorgaben des Kantons zu einem Qualitätsabbau in den Mittelschulen, zu höheren Gebühren für Eltern und zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen für die Lehrpersonen führen. Zusammen mit Sylvie Matter (SP, Zürich) und Karin Fehr Thoma (Grüne, Uster) habe ich deshalb folgende Fragen an die Regierung gerichtet:

1) Wie beurteilt der Regierungsrat die Tatsache, dass die Kantonsschulen zur Umsetzung der Lü16-Sparmassnahmen Lehrmittelkredite sowie Fachschafts- und Sammlungsbudgets massiv kürzen mussten und damit die nötige Hard- und Software sowie Lehrmittel für die Schülerinnen und Schüler nicht rechtzeitig anschaffen und ersetzen können?

2) Welche Auswirkungen auf die Qualität unserer Gymnasien haben Sparmassnahmen wie die Erhöhung der Klassengrössen, die Zusammenlegung von Halbklassen und Kursen, der Abbau von Frei- und Ergänzungsfächern und von Sport- und Projektkur-sen, die reduzierte Betreuung der Schülerinnen und Schüler bei Projektarbeiten oder die Einschränkung der Öffnungszeiten der Mediotheken?

3) Kantonsschullehrpersonen müssen ihre Weiterbildungen zunehmend aus der eigenen Tasche bezahlen. Während Jahren haben die Spesenentschädigungen als Leiterinnen und Leiter von Klassenlagern, Arbeitswochen und Exkursionen vom Arbeitgeber keine Anpassung mehr erfahren, so dass die betroffenen Lehrpersonen einen immer grösseren werdenden Teil der Kosten selbst übernehmen müssen. Was gedenkt der Regierungsrat in den kommenden Jahren konkret zu tun, um der schleichenden Verschlechterung der Arbeitsbedingungen dieser Lehrpersonen Einhalt zu gebieten und diesen Lehrerberuf wieder attraktiver zu machen? Diese Frage drängt sich zusätzlich auf, weil auch bei den Kantonsschulen ein Lehrermangel bevorsteht.

4) Ein Teil der Lü16-Sparmassnahmen werden auf die Eltern der Kantonsschülerinnen und -schüler überwälzt mit höheren Benützungsgebühren wie Anteile an Kopierkosten, Kästlimieten, Hallenbadeintritten etc. oder mit hohen Teilnahmekosten für Fachwo-chen, Exkursionen und Schulreisen. Ist der Regierungsrat der Meinung, dass die mas-siv gestiegene finanzielle Belastung der Eltern noch als «angemessene Beteiligung an den Kosten» im Sinne des Mittelschulgesetzes einzuschätzen ist – und wie schätzt er die mittelfristigen Auswirkungen auf die Chancengleichheit für Schülerinnen und Schüler von Eltern aus bescheideneren finanziellen Verhältnissen ein?

Die Antworten der Regierung sind inzwischen eingetroffen – Details dazu finden Sie hier: https://www.kantonsrat.zh.ch/Geschaefte/Geschaefte.aspx?GeschaeftID=994ca0a9-9270-49e6-baf5-8f073a6f1d80
Wir bleiben dran und kämpfen weiter gegen schädliche Sparmassnahmen im Bildungswesen!

Weitere Infos zu meinen Vorstössen im Kantonsrat finden Sie unter: http://www.kantonsrat.zh.ch/Mitglieder/Mitglieder.aspx?PersonID=a4fdf66e-9376-4b4e-9728-f7df52f366a3

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